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Wissenschaftliche Förderprojekte

Über 350 wissenschaftliche Projekte hat die STAEDTLER-Stiftung seit ihrer Gründung unterstützt.
Einige aktuelle Projekt-Beispiele stellen wir Ihnen an dieser Stelle vor:

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Rahmenprojekt "Innovation und Wissen stiften": emergente Forschung an der FAU

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) setzt bei ihrer Forschung einen intensiven Fokus auf die zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Dabei werden neuartige Forschungsmethoden adressiert und Zukunftsfelder aufgespürt. Mit dem Rahmenprojekt „Innovation und Wissen stiften“ fördert die STAEDTLER-Stiftung seit 2018 gesellschaftsrelevante Forschungsideen aller Fachrichtungen der FAU. Dabei sind außergewöhnliche Lösungsansätze und neuartige Methoden gefragt. Gerade bei der Erforschung von zukunftsweisenden Themen gewinnen emergente Forschungsfelder immer mehr an Bedeutung. Dabei handelt es sich um „wissenschaftliches Neuland“, das meist an Fächergrenzen angesiedelt ist, und erst durch die Kooperation verschiedener Forschungsdisziplinen und -perspektiven erschlossen werden kann.

Diese emergenten Forschungsprojekte werden an der FAU seit 2010 erfolgreich über die Emerging Fields Initiative identifiziert - ein mehrstufiger Evaluierungsprozess unter Einbeziehung hochrangiger, internationaler Wissenschaftler. Auf Basis dieses „Qualitätssiegels“ kann die STAEDTLER-Stiftung gezielt emergente Projekte mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung und Innovationskraft fördern.

Auswahl aktuell geförderter Projekte:

  • Molecular Communication Systems: Entwicklung von molekularer Kommunikation
  • Sustainable Smart Industry: Erfolgreiche Nachhaltigkeit von Industrie 4.0: Chancen und Probleme der Digitalisierung und Vernetzung in der Produktion
  • BIG-THERA: Brustkrebstherapie mit dem Ziel geringer Nebenwirkungen
  • Chemistry in live cells: Zusammensetzung komplexer Wirkstoffe in lebenden Körperzellen
  • MoJo 3D – Modular composite Joint 3D: Arthrosebehandlung, Therapie traumatisch bedingter Knorpelschäden

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (TH Nürnberg) - Projektbeispiele:

„Erfassung des Zustandes der Straßenbefestigung mittels Schwingungsüberwachung“

Hintergrund: In den meisten Ländern mit komplexen Straßennetzen werden die Zustände der Längs- und Querebenheit, der Oberflächenschäden und der Griffigkeit der Oberfläche für die Straßenerhaltung systematisch aufgenommen. Ein kontinuierlicher Überblick über die Zustandsentwicklung der Straßenbefestigung ist damit jedoch nicht gegeben. Fehler bei der Erkennung von Straßenschäden und eine falsche Abschätzung der Restnutzungsdauer bis zur Notwendigkeit einer Instandsetzungsmaßnahme haben hohe Erhaltungskosten zur Folge.

Zielsetzung: Mit kontinuierlich gewonnenen Erfassungsdaten der Erschütterungssensorik soll die Entwicklung der Fahrbahneigenschaften treffender vorher prognostiziert werden. Die Verwendung von Fahrkomfortmessungen mittels Erschütterungssensorik ist preisgünstig, genau und weniger zeitaufwendig im Vergleich zur bisherigen periodischen Zustandserfassung.

Areti Papastavrou/TH Nürnberg

„OSTEO-MODEL - Ein erweitertes Kontinuumsmodell zur numerischen Analyse von Knochenumbauprozessen unter Berücksichtigung mechanischer Stimuli sowie Knochenstoffwechselaspekten“

Degenerative Knochenerkrankungen sind ein weitverbreitetes Phänomen in der Weltbevölkerung. Die zum Teil durch mechanische Belastung, Nährstoffmangel oder Hormonstörungen hervorgerufenen Krankheitsbilder, führen zu einem erhöhten Frakturrisiko. Computermodelle und –simulationen finden derzeit Anwendung in der Diagnostik und zur Bestimmung von Therapieansätzen. Zum einen kann mechanische Stimulation die Knochendichte verbessern.  Zum anderen sind aber biochemische Faktoren, wie Nährstoffe und Vitamine, entscheidend. Ziel des Forschungsprojektes ist die Modellierung und Simulation wesentlicher Prozesse des Knochenumbaus. Als Resultat stehen Prophylaxe, Therapieansätze zur Verbesserung der individuellen Knochenkonstitution und langfristige Prognosen der Knochenentwicklung im Fokus.

Klinikum Fürth, Klinik für Neurologie, akad. Lehrkrankenhaus der FAU

„ARTIS - das ART in STROKE PROJECT“

Das Forschungsprojekt „ARTIS - das ART in STROKE PROJECT“ untersucht den Einfluss von Maltherapien auf Schlaganfallpatienten auf der Stroke Unit. Dabei handelt es sich um eine Intensivstation, die sich exklusiv mit der Schlaganfallbehandlung in einer neurologischen Klinik beschäftigt. Die Stroke Unit des Klinikum Fürth wurde erstmalig 2014 zertifiziert und zählt mit 1000 Schlaganfallpatienten pro Jahr zu den zehn größten Stroke Units in Bayern.

Hintergrund: Studien im Bereich der psychologischen Therapieforschung konnten bereits belegen, dass sich eine künstlerische Betätigung förderlich auf den seelischen Gesundheitszustand auswirken kann. Neurologisch finden im Rahmen des künstlerischen Gestaltens komplexe Vorgänge im menschlichen Gehirn statt. Werden die Maßnahmen regelmäßig durchgeführt, ist davon auszugehen, dass sie Trainingseffekte für das Gehirn auslösen. Eventuell lässt sich dieser Effekt auch therapeutisch ausnutzen, was bisher aber noch unzureichend untersucht wurde. Bisher vollkommen unklar ist, wie sich der Einsatz von Malen und Kunst auf Rehabilitationsprozesse nach einem erfolgten Schlaganfall auswirken könnte. Hier setzt das Projekt „ARTIS - das ART in STROKE PROJECT“ an.  Erste Auswertungen zur Studie zeigen, dass eine Beschäftigung mit Kunst auf einer Stroke Unit tatsächlich zu signifikanten positiven Effekten für Schlaganfallpatienten führt. In den bisherigen Untersuchungen wurde insbesondere auf die subjektiven Einschätzungen des Patienten anhand von strukturierten Fragebögen wert gelegt. Im Anschlussprojekt soll nun das Follow-Up und die Untersuchung von Langzeiteffekten sowie spezifische Schlaganfallskalen Gegenstand der Forschung sein.

Paracelsus Medizinische Privatuniversität am Klinikum Nürnberg-Nord

Klinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie
„PAINT – Preventive Art Intervention Therapy“ - Effektivität von Kunst-/Maltherapie bei geriatrischen Patienten (ambulant und stationär)
Anschlussprojekt (ab 2020): „DUERER – Older Adults in Nuremberg and Art Therapy“

Kann man mit Hilfe von Kunsttherapie bei alten Menschen den Ausbruch eines Delirs (akute Verwirrtheit) verhindern, oder die Dauer eines Delirs verkürzen? Besitzt Kunsttherapie einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden, die selbstständige Lebensführung und die Psyche von älteren Patienten? Diesen und weiteren Fragen zur Effektivität von Kunst- und Maltherapien bei geriatrischen Patienten widmet sich die breit angelegte Studie „PAINT – Preventive Art Intervention Therapy“ der Klinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, im Klinikum Nürnberg.

Die STAEDTLER-Stiftung unterstützt mit ihren Spenden die Pionierarbeit der Studie sowie das Anschlussprojekt „DUERER – Older Adults in Nuremberg and Art Therapy“. „Wenn sich am Ende herausstellt, dass Malen eine präventive Funktion in der Behandlung älterer Patienten ausübt, kann man das Geld nicht besser ausgeben“, sagt Wilhelm Wessels, Vorstandsvorsitzender des Verwaltungsrates der STAEDTLER-Stiftung.

Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
„Psycho-biologische Behandlungseffekte traumafokussierter Maltherapie bei Patienten mit psychischen und physischen Traumafolgestörungen.“

Die Kunsttherapie der Paracelsus Medizinische Privatuniversität am Klinikum Nürnberg-Nord hat sich seit Jahren insbesondere auf die Behandlung von Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen spezialisiert.
Zur Anwendung kommt dabei eine spezialisierte traumafokussierte Maltherapie. Insbesondere bei psychoonkologischen Krankheitsbildern zeigte sich eine Therapie mittels Kunsttherapie als effektiv in der Verbesserung der Krankheitsbewältigung.

Eine Vielzahl an Studien zur Untersuchung der therapeutischen Wirksamkeit von Maltherapie in der Traumabehandlung besitzt leider nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Zur Erforschung der Effektivität von Behandlung ist es heute unabdingbar, neben den Maßen einer subjektiv erlebten Symptomverbesserung auch biologische Marker in die Therapiestudien mit einzubeziehen. Diese machen das Ausmaß an reduzierter Stressreaktivität oder Zellschädigung quantifizierbar. Kontrollierte Studien zur Wirksamkeit von Kunsttherapie auf biologischer, stressassoziierter Ebene liegen bisher aber nicht vor.

Die Studie „Psycho-biologische Behandlungseffekte traumafokussierter Maltherapie bei Patienten mit psychischen und physischen Traumafolgestörungen“ soll in innovativer Weise die Psychotherapieeffekte von Maltherapie auf die akute immunologische und zelluläre Stressreaktivität bei Patientinnen mit Traumafolgestörungen untersuchen.

Weitere Förderprojekte der vergangenen Jahre